Besuch der GEW Seniorinnen in der Gedenkstätte Wehnen Zu einem aktiven und erinnerungskulturellen Nachmittag machten sich am 24.05. die Oldenburger GEW – Ruheständlerinnen auf den Weg.
Mit dem Fahrrad ging es auf schönem
Umweg zur Gedenkstätte Alte Pathologie nach Wehnen auf dem Gelände der heutigen Karl-
Jaspers-Klinik. Herr Uwe Höpken vom Verein Gedenkkreis Wehnen bot uns eine so
interessante wie bedrückende Einführung in die Praxis der Krankenmorde der damaligen
Heil- und Pflegeanstalt von den 1920er Jahren bis noch nach dem 2. Weltkrieg.
In der NS Psychatrie galten die meisten psychischen Erkrankungen als erblich und die
Patienten als minderwertig. Sie konnten meist nur sterilisiert die Anstalt verlassen. Mit
diesem Denken wurde die oldenburgische Anstalt zum Vorreiter der NS-Krankenmorde,
meist durch den Entzug von Lebensmitteln. 1500 Patienten starben in Wehnen den
Hungertod.
Im anschließenden Gespräch und mit der Beschäftigung von Einzelschicksalen bekam die
Gruppe vertiefende Einblicke in die dort stattgefundene Krankenmordpraxis während der NS
Zeit und der Verschleierung dessen bis weit nach Kriegsende. Einige Teilnehmer*innen
berichteten auch von in Wehnen verstorben Verwandten oder Nachbarn aus dieser Zeit.
Ein kleiner Rundgang auf dem benachbarten Friedhof Ofen führte uns noch zu
Erinnerungsgräbern von nach Wehnen verschleppten Zwangsarbeitern und einem Denkmal
für die vielen Patientenopfer.
Auf dem Radrückweg bei der Enkehr in der Finca Bar Celona hatten wir Gelegnheit für
weiteren Austausch zu den vielen Eindrücken. Natürlich war hier bei Kaffee und Kuchen auch
Zeit für private Gespräche mit alten und neuen GEW bekannten.
Monika de Graaff