Antrag an JHV 2015 – Positionspapier zur SEK I im Schulbereich

28. April 2015 | Von | Kategorie: Pressemitteilungen & Positionen

Oldenburg, d. 23. 2. 2015

Antragsteller: GEW- Kreisverband-Oldenburg-Stadt

Adressat: Stadt Oldenburg

Antrag:

Der GEW-Kreisverband-Oldenburg-Stadt fordert die Verwaltung der Stadt Oldenburg auf, bei der Gestaltung des zukünftigen Schulentwicklungsplanes Möglichkeiten der Inklusion im SEK-I-Bereich in den Vordergrund zu stellen. Dabei sollen im Vorfeld Vorschläge zur Kooperation zwischen den Schulen und Umstrukturierungen im Schulbereich entwickelt und mit den Beteiligten diskutiert werden.

Begründung:

Die Umsetzung der Inklusion, die in Oldenburg von der Verwaltung und der Politik ausdrücklich gefordert und unterstützend begleitet wird, kann im gegliederten Schulsystem kaum gelingen, da hier nach Leistungsstand, Lernentwicklung und sozialer Herkunft unterschieden wird. Ebenfalls benachteiligt werden Jugendliche mit einem Migrationshintergrund, denn Sprachschwierigkeiten verhindern häufig den Zugang zum Gymnasium und damit den höheren Bildungsabschluss.

Das derzeitige Schulangebot in Oldenburg (OBS, IGS, Gymnasium) suggeriert, dass für alle ein individueller und förderlicher Bildungsweg offen steht. Dem aber kann nur die IGS in Ansätzen entsprechen; sowohl das Gymnasium als auch die OBS nehmen nur SchülerInnen aus bestimmten Sozial- und Leistungsgruppen auf, repräsentieren somit nicht den Querschnitt der Gesellschaft. Dieser repräsentative Querschnitt der Gesellschaft könnte jedoch den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern und die gegenseitige Akzeptanz fördern, was ein ausdrückliches Ziel der Inklusion ist.

Aus den genannten Gründen muss die Entwicklung im SEK-I-Bereich dahin gehen, die gemeinsame Schule für alle – unter Einbeziehung des Gymnasiums und der OBS – zu gestalten.

Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wäre es z. B. nicht förderlich, eine weitere IGS einzurichten, eventuell auch eine OBS zu opfern, das Gymnasium jedoch als unabänderliche Bildungseinrichtung zu zementieren.

Besonders in Stadtteilen mit einem hohen Migrationsanteil müsste vorrangig eine Schule für alle mit allen Abschlussmöglichkeiten und individuellen Bildungsgängen vorangebracht werden.

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